von
neutraler Stelle empfohlen:
Ganz
legal: Hanfstreu
Im
Vergleich zur Röste beim Flachs ist die Gewinnung der Hanfstreu
unkompliziert: Die reifen Hanfpflanzen werden nach Schnitt und
Trocknung unter Dach gebracht, zerkleinert, gereinigt, gesiebt und
entstaubt. Wir benutzten das Produkt Aubiose, für das "nur
Hanf aus französischem Anbau im trockenen Klima der Ardennen
verwendet wird,“ so versichert Günter Leugers als deutscher
Generalimporteur des Produktes. „Dadurch erklärt sich die
deutlich hellere Farbe von Aubiose im Verhältnis zu Hanfprodukten
aus nordeuropäischem Anbau.“
Auf den
Staubgehalt des Produktes scheinen sich die Erntebedingungen günstig
auszuwirken: Er ist besonders gering. Auch beim Verteilen der größeren
Mengen bei der Boxengrundfüllung bleibt die Luft im Stall klar. Die
Saugfähigkeit ist gut ausgeprägt. Weil die Partikel grober und
fester sind, liegt die Einstreu stabil auf dem Boxenboden und wird
auch von unruhigen Pferden weniger stark zerwühlt. Die Kotballen können
sehr gut von dem Material separiert werden.
Hanf
kann leicht kompostiert werden, wenngleich seine
Rottegeschwindigkeit etwas geringer sein dürfte als bei Flachs.
Weil
die Hanfpflanze aufgrund ihrer äußerst robusten Konstitution und
des schnellen Wachstums bis in eine Höhe von drei Metern kaum von
Schädlingen irgendwelcher Art befallen wird, müssen in
Hanfkulturen nach Angaben des Herstellers keine Pestizide oder
Herbizide verwendet werden. „Aubiose stammt de facto aus einem
biologischen Anbau,“ so Leugers.
Vereinzelt
wird von Pferden berichtet, die – mehr noch als bei Flachs – größere
Mengen Hanfstreu aufnahmen und dadurch an Koliken erkrankten. Für
Aubiose wird daher empfohlen, nach Bedarf zu Beginn der Benutzung
des Produktes ein beim Hersteller beziehbares Vergällungsmittel zum
Übersprühen der Einstreu zu benutzen. Wir beobachteten jedoch
keine Aufnahme des Produktes.
Dr. Jürgen Bartz
Schulstraße 9 A
24568 Kaltenkirchen
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